Stella kehrt wie jeden Dezember für das Weihnachtsfest aus München in ihre neue Heimat Irland zurück. Voller Vorfreude auf ihre Eltern, ihre Schwester Luna und ihre Freunde kann sie die Ankunft im Familien-Cottage kaum erwarten. Aber auch ihre Stute Puzzle aus ihren Teenagertagen, die sie bei einem benachbarten Farmer untergestellt hat Stella schmerzlich vermisst. Umso schlimmer, dass Puzzle einfach weg ist – ausgesetzt, weil der Farmer kein Geld mehr hat. Ein Schicksal, das viele Pferde in Irland in diesen Tagen trifft. Stella will das nicht hinnehmen und macht sich trotz der anstehenden Weihnachtstage auf die Suche nach der Stute und trifft dabei bei auf den TV-Jounalisten Daniel, der zusammen mit einer Tierschutzorganisation auf die Umstände der Pferde aufmerksam machen möchte. Zusammen reisen sie quer durch Irland, treffen neue Freunde und Feinde und erfassen das Ausmaß der Probleme von Reitern, Farmern und Pferdebesitzern.
Das Thema trifft auf jeden Fall den Zeitgeist. Die Handlung nimmt Bezug auf historische Ereignisse und gibt auch einen Einblick auf die irische Sichtweise auf die politischen Entwicklungen in der EU. Also durchaus eine spannende Grundlage für einen gelungenen Roman. Und was habe ich mich genau darauf gefreut – und wurde enttäuscht. Die genannten Themen werden immer mal wieder angesprochen, auch geht die Autoren hier und da etwas detaillierter adarauf ein. Und dann ist Schluss. Und selbst das irische Verständnis auf ihre Wurzeln und der Glaube an Übernatürliches wie Feen und die Anderswelt wird hin und wieder angesprochen, aber nicht wirklich in die Geschichte eingeflochten. Zu viele Themen, aber keins wird tiefgehender ausgeführt oder bildet eine Basis für die Handlung und Problemlösung der Figuren. Für mich war das ein absoluter Negativpunkt. Die Handlung selbst ist nicht wirklich dramatisch. Man kann sie wirklich relativ schnell vorhersehen, es gibt kaum Wendungen, die einen überraschen oder richtig fesseln – außer man ist ein Pferdefan a la Wendy (sorry, aber der Vergleich passt einfach perfekt). Am sympathischsten ist noch die Schwester von Stella, Luna. Sie geht ihren Weg, ist relativ realistisch in ihren Sichweisen und gerade raus mit ihrer Meinung.
Wer gerne eine Geschichte für seine Pferde liebende Nichte im Teenageralter sucht oder selbst ein Pferdefan ist, der wird beim Lesen wahrscheinlich seine Freude finden. Wer einen erwachsenen Roman erwartet, der sollte das Buch besser liegen lassen. Daher gibt es dafür nur 2 von 5 Sternen.
Erhältlich als Taschenbuch und e-book
Erschienen im Piper Taschenbuch Verlag
Veröffentlicht am 01. Oktober 2019
ISBN: 978-3492061797
Kommentar verfassen