WINTERVANILLE von Manuela Inusa

Die Liebe ihrer Mutter zu Vanille ist das Einzige, was Cecilia, kurz Cece, an sie erinnert. Mit viel Hingabe führt sie die Vanillefarm ihres Vaters im kalifornischen Napa Valley fort. Als ein Fernsehsender eine Reportage über sie und ihre Plantage zeigt, steigt die Nachfrage nach ihrem Gewürz und den Produkten, die sie damit herstellt. Aber auch das Interesse an ihr wird geweckt. Vor allem der Hotelier Richard Banks kann sie nicht mehr vergessen und lädt sie auf ein Gewürzseminar an den Lake Tahoe ein. Zusammen mit ihrer besten Freundin reist Cece in das Luxushotel, ohne zu wissen, dass es um viel mehr geht als nur um ihr Gewürz.

 

Nun ja, wir sind gerade in der Vorweihnachtszeit und vielleicht wollte die Autorin deswegen, dass die Geschichte besonders… positiv ist. Aber auch wenn ich Weihnachten und die Wochen vor den Feiertagen am meisten im Jahr liebe, so eine weiche Geschichte muss ich dennoch nicht haben. Versteht mich nicht falsch, ein Happy End ist das beste Ende für einen Roman. Die Handlung dieser Geschichte ist jedoch so weich und zuckersüß wie ein roher Plätzchenteig. Wirkliche Spannung fehlt komplett. Jede Wendung ist für den Leser absolut vorhersehbar und immer wenn man denkt – ja, jetzt passiert etwas Unerwartetes – nope, es passiert genau so wie es in einer kitschigen Liebesgeschichte nur passieren kann.

Die beiden Hauptcharaktere könnten auch als Heilige durchgehen. Beide haben eine schwere Kindheit gehabt. Er verliebt sich auf den ersten Blick in sie und sie ist (natürlich) zu schüchtern, um seine Avancen anzunehmen. Cece ist ein so extremer Gutmensch, dass es für mich kaum bis zum Ende ertragbar war. Es wird nicht eine einzige Schwäche oder charakterliche „Kante“ von ihr dargestellt. Da ist wirklich rein gar nichts. Das gleiche gilt für Richard. Er ist der tolle, liebe und gute Hotelier, der immer das Gegenteil von seinem Vater sein möchte, der immer alle ganz lieb behandelt und nie auch nur einen schlechten Tag hat. Die Nebenhandlung zur Vergangenheit von Ceces besten Freundin Julia hingegen hat einiges mehr an Tiefe und Spannung. Warum wird diese nicht als Haupthandlungsstrang verwendet? Dann hätte die ganzen Geschichte wirklich interessant werden können.

Auch der Schreibstil ist sehr seicht und wirkt ein wenig lahm. Alle reden immer ganz freundlich mit einander, keiner wird mal wütend oder verliert die Nerven. Versteht mich nicht falsch, ein respektvoller Umgang ist für mich immer sehr wichtig, auch in Romanen. Aber das Verhalten der Figuren ist so unrealisitisch, so barbieperfekt, dass es mich persönlich absolut gelangweilt hat.

 

Wer marshmellow-süße Liebesgeschichten ohne Drama, Herzschmerz und Spannung lesen möchte, der findet mit diesem Roman seine nächste Nachmittagslektüre. Für alle, die realisitsche und authentische Figuren in einer Geschichte mögen; die gerne die Entwicklung von Charakteren begleiten und auch unerwartete Wendungen in einer Geschichte lieben – die sollten lieber zu einem der vielen anderen aktuellen Bücher greifen.

 

Erhältlich als Taschenbuch, e-book und Hörbuch

Erschienen im Blanvalet Taschenbuch Verlag

Veröffentlicht am 30. September 2019

ISBN: 978-3734107887

 

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