Was sich liebt, das neckt sich… So könnte man die Beziehung zwischen Drake und Zoe beschreiben. Die beiden kennen sich seit der Kindheit, sind zusammen zur Schule gegangen und haben einen geliebten Menschen verloren. Drakes Ehefrau Heather starb viel zu früh an einem Krebsleiden und das hat Drake komplett aus der Bahn geworfen. Aber auch bei Zoe hat sie ein riesiges Loch hinterlassen – sie waren schließlich beste Freundinnen. Und so verbindet Zoe und Dake mehr als nur eine einfache Freundschaft. Zoe hat Drake durch die jahrelange Trauer um seine Ehefrau begleitet, Drake steht ihr dafür bei, wenn sie sich auch in den immer schwieriger werdenden Stunden um ihre demente Mutter kümmert. Doch warum spüren beide in ihrer gegenseitigen Gesellschaft, dass da mehr ist? Können sie denen vertrauen und ihre Freundschaft riskieren? Schließlich hat Drake schon einmal einen wichtigen und geliebten Menschen verloren. Und Zoe verbietet sich glücklich zu werden, weil ihr das gleiche Schicksal drohen könnte wie ihrer Mutter und ihrer besten Freundin kann sie auch nach deren Tod nicht in den Rücken fallen.
Der letzte Teil der Redwood-Serie steht den ersten beiden Büchern in keinem nach. Auch dieses Mal stellt Moran zwei besondere Charaktere dar, vom Leben gezeichnet und im ständigen Kampf mit sich selbst. Der Leser kann sich sowohl in Drake hinein versetzen, der nach dem Tod seiner großen Liebe nur langsam aus dem dunklen Tal der Trauer herausfindet. Aber auch Zoes Situation wird vielen nicht fremd sein: Familienangehörige in einer schweren Krankheit zu pflegen. Wie sehr sie sich das eigene Leben versagt, um ihrer Mutter beizustehen und etwas zurückzugeben, holt den Leser von der ersten Minute an ab. Aber auch ihre Angst, selbst einmal an Demenz zu erkranken, ist so einfühlsam beschrieben. Man wünscht ihr einfach, endlich das eigene Glück zu finden.
Für beide ist es schwer, ihren Gefühlen zueinander nachzugehen und herauszufinden, wie sie wirklich zu einander stehen. Man merkt, wie sehr beide mit dem Gedanken kämpfen, einen verstorbenen Menschen zu hintergehen, zu betrügen, wenn sie ihre Gefühle füreinander zulassen. Aber kann man einen toten Menschen hintergehen? Darf man als Hinterbliebener nicht mehr glücklich werden ? Vor allem als Witwer bze. Witwe? Es ist sehr spannend beschrieben, wie beide Charaktere diesen Kampf für sich selbst ausfechten müssen. Wie sich jeder allein seinen größten Ängsten stellen muss und mit sich selbst ins Reine kommen muss.
Der Abschluss der Redwood-Serie verspricht ein emotionales und wundervoll geschriebenes Lesevergnügen.
Erhältlich als Taschenbuch und e-book
Erschienen im Rowohlt Taschenbuch Veralg
Veröffentlicht am 23. Oktober
ISBN: 978-3499275401
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